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AKTUELLES

Seit September 2022 beherbergt eine der ehemaligen Industriehallen der Hirsch, Kupfer- und Messingwerke bei Eberswalde eine Ausstellung zu 100 Jahren jüdischer Migrationsgeschichte in Brandenburg. Sehr herzlich laden wir ein, uns während unserer Öffnungszeiten zu besuchen.

Chasak! Jüdische Kulturwerkstatt Brandenburg ist geöffnet am:
04. Juni 2023 von 12 bis 16 Uhr
02. Juli 2023 von 12 bis 16 Uhr
06. August 2023 von 12 bis 16 Uhr

Neben der bekannten Kupferhaussiedlung befand sich in Messingwerk wohl die erste Hachschara im Deutschen Reich. Ungefähr 100 Jahre nach Entstehung der ersten Hachschara blicken wir auf ein Jahrhundert jüdischer Flucht, Migration und Remigration zurück. Seit der Shoa bietet der jüdische Staat Israel Jüdinnen:Juden eine sichere Existenz. Gleichzeitig bleibt das Leben in der Diaspora von Migration geprägt. Die heute in Deutschland lebenden Jüdinnen:Juden kommen zum überwiegenden Teil aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, viele von ihnen aus der Ukraine. Ihre Geschichte zeigt – ebenso wie die Geschichte der Hachschara-Bewegung oder der Remigrant:innen in der DDR – dass Migration kein passiver Prozess ist, sondern in verschiedener Weise ein Akt der Selbstbehauptung sein kann. 

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Zum 40. Todestag Anna Seghers´ lädt der Jüdische Kulturklub Ostberlin herzlich zu einer Lesung aus ihrem Werk ein.
Präsentiert wird die eher unbekannte Erzählung „Post ins Gelobte Land“, die in knapper Form von einer jüdischen Familie zwischen Pogrom, Assimilation, Flucht, Verfolgung und Exil erzählt. Im Zentrum des Textes steht die Idee eines jüdischen Staates in Palästina. Das Gelobte Land ist Sehnsuchtsort sowohl aus politischer zionistischer Perspektive, als auch aus religiöser. Die Erzählung entstand 1944 im mexikanischen Exil, auf dem Höhepunkt der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden – aber publiziert wurde sie 1947, dem Jahr, in dem Seghers nach Berlin zurückkehrte.
Anna Seghers, 1900 in Mainz in eine strenggläubige jüdische Familie geboren, ist wohl eine der bekanntesten Autorinnen der DDR. Ihr Werk ist vielfach besprochen und erforscht worden – ihre jüdische Herkunft stand dabei jedoch meist weniger im Zentrum. Seghers selbst hat sich vom Judentum ihrer Eltern früh abgewandt und ist der KPD beigetreten. Zeit ihres Lebens trat sie in erster Linie als Kommunistin auf.im Zentrum ihres Werks standen Widerstand und Verfolgung aus kommunistischer Perspektive. Damit entspricht ihr Schreiben ganz der DDR-Linie. „Post ins Gelobte Land“ ist vor diesem Hintergrund ungewöhnlich und bietet einen Ausgangspunkt für einen Austausch über jüdische Perspektiven in der DDR und auf die DDR.

Beginn: 18.30 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde, im Anschluss Möglichkeit für Fragen und Gespräch (Ende 20:30 Uhr).Gelesen von: Benno Plassmann, Institut für Neue Soziale Plastik
Veranstaltung des Instituts für Neue Soziale Plastik (Berlin) e.V.,
In Kooperation mit: André Wartmann, Antisemitismusbeauftragter
Gefördert aus Mitteln der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung –
Gegen Diskriminierung (LADS) der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung                             

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Reclaim Kunstfreiheit - Vernetzungstreffen jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler*innen

Ein Projekt des Institut für Neue Soziale Plastik

Das Projekt Reclaim Kunstfreiheit thematisiert Antisemitismus im Kulturbetrieb aus der Sicht antisemitismuskritischer Künstler:innen. Während Vernetzungstreffen in Potsdam, Mülheim (Ruhr), München, Frankfurt/M., Berlin und Hamburg sammeln wir Erfahrungen und Bedarfe, tauschen uns aus zu Antisemitismus in Kunst & Kultur, beschreiben Handlungsbedarfe und entwickeln mögliche zivilgesellschaftliche, politische und künstlerische Strategien. Diese werden wir auf einem künstlerischen Kongress an der Volksbühne Berlin im Oktober 2023 öffentlich vorstellen.

Voranmeldung bitte an: reclaim@neue-soziale-plastik.org

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Öffentlich war bisher kaum Kritik von Personen zu vernehmen, die selbst in Theatern arbeiten oder dem Kulturbetrieb angehören. Die Dringlichkeit, sich mit Antisemitismus im Theater auseinanderzusetzen, liegt auf der Hand. Das Panel wird vom Institut für Neue Soziale Plastik mit dem Ziel kuratiert, die bestehenden Herausforderungen aus Sicht antisemitismuskritischer Theaterpraktiker*innen zu diskutieren.

Referent*innen: Matthias Naumann (Futur II Konjunktiv sowie Neofelis Verlag), Benno Plassmann, Mia Alvizuri Sommerfeld und Tina Turnheim (alle Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)
Moderation: Stella Leder (Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)

Panel III: Abschlussdiskussion. Mit: Dr. Andreas Görgen Amtschef beim BKM (der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien), Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat), Katja Lucker (Musicboard Berlin GmbH) und Stella Leder (Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)

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Am 9. Mai findet in der Kölner Lanxess-Arena ein Konzert des britischen Musikers Roger Waters statt. Seit Jahren tritt dieser öffentlich als Anhänger der Israel-Boykott-Bewegung (BDS) auf. Mehrfach hat er dabei die Grenze zum Antisemitismus überschritten, so ließ er bei Konzerten einen Ballon in Form eines Schweines mit einem Davidstern versehen aufsteigen – ein Beispiel neben vielen. Verschiedene zivilgesellschaftliche Kölner Organisationen haben eine Absage der Veranstaltung gefordert. Auch viele Fraktionen im Kölner Stadtrat und die Synagogen-Gemeinde Köln haben sich gegen das Konzert ausgesprochen. Der Veranstalter hält jedoch trotz des öffentlichen Protests an Waters’ Auftritt fest.

Antisemitismus in Kunst und Kultur? Keineswegs handelt es sich hierbei um einen Einzelfall. Auch in anderen Bereichen kommt es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Die Ereignisse um die documenta fifteen 2022 sind dabei nur ein Beispiel neben anderen.

Mit einer öffentlichen Veranstaltung bezieht die Stadt Köln am 8. Mai 2023 Stellung gegen Antisemitismus. Der Fokus liegt hierbei auf Antisemitismus in Kunst und Kultur, auf den rechtlichen Hürden, die einfache Absagen verhindern, und letztlich wird auch der Frage nachgegangen, wie weit Kunstfreiheit gehen darf und wo rote Linien überschritten werden.

Zu einem Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion sind Sie herzlich eingeladen.

Grußwort: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Impulsvortrag: Stella Leder, Institut für Neue Soziale Plastik, Potsdam/Berlin

Podiumsdiskussion:
Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln
Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Stella Leder, Institut für Neue Soziale Plastik, Potsdam/Berlin

Eine Veranstaltung der Stadt Köln, organisiert vom NS-DOK.

Für: Alle | Von: NS-Dokumentationszentrum, Stadt Köln | Treffpunkt: Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums | Teilnahme: kostenlos

Antisemitismus in Kunst und Kultur? Keineswegs handelt es sich hierbei um einen Einzelfall. Auch in anderen Bereichen kommt es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Die Ereignisse um die documenta fifteen 2022 sind dabei nur ein Beispiel neben anderen.
Für Mitarbeitende der Stadtverwaltung, aber auch für die freie Kulturszene stellt sich die Frage, wie mit antisemitischen Äußerungen von Musiker*innen, Künstler*innen oder mit antisemitischen Manifestationen in der Kunst umgegangen werden kann. Welche Spielräume und Handlungsmöglichkeiten bestehen? Wie weit gehen Kunst- und Meinungsfreiheit, wo werden rote Linien überschritten?
Diese und andere Fragen möchten Mitarbeitende des NS-DOK in einem Workshop mit Ihnen diskutieren. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter*innen der Stadt Köln und von städtisch geförderten kulturellen Einrichtungen, die mit der Organisation von Kunst- und Kulturveranstaltungen befasst sind.
Geleitet wird der Workshop von Benno Plassmann, Geschäftsführer des Instituts für Neue Soziale Plastik, Potsdam/Berlin (https://www.neue-soziale-plastik.org). Er ist Theaterregisseur und vormaliger Leiter der Geschäftsstelle des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet er international in der freien Theaterszene. Seit 2020 leitet er das Bundesmodellprojekt Chasak!, bei dem es zentral um die Verschränkung künstlerischer Produktion, partizipativer Prozesse und der Arbeit gegen Antisemitismus geht. Für das Institut für Neue Soziale Plastik hat seine Kollegin Stella Leder (Potsdam/
Berlin) 2021 den Sammelband »Über jeden Verdacht erhaben? Antisemitismus in Kunst und Kultur« herausgegeben.

Für: Erwachsene | Von: NS-Dokumentationszentrum | Treffpunkt: Atelier des Wallraf-Richartz-Museums | Teilnahme: kostenlos

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Seit September 2022 beherbergt eine der ehemaligen Industriehallen der Hirsch, Kupfer- und Messingwerke bei Eberswalde eine Ausstellung zu 100 Jahren jüdischer Migrationsgeschichte in Brandenburg.
Sehr herzlich laden wir Sie nach der Winterpause ein zur Wiedereröffnung von 
Chasak! Jüdische Kulturwerkstatt Brandenburg 
Montag, 1. Mai 2023
von 12 – 16 Uhr
Um 13:00 Uhr und 15:00 Uhr startet jeweils eine Begehung des Geländes rund um die Halle 1 und die Villa Hirsch, bei der die Geschichte des Orts vorgestellt wird. Neben der bekannten Kupferhaussiedlung befand sich in Messingwerk wohl die erste Hachschara im Deutschen Reich. Ungefähr 100 Jahre nach Entstehung der ersten Hachschara blicken wir auf ein Jahrhundert jüdischer Flucht, Migration und Remigration zurück. Seit der Shoa bietet der jüdische Staat Israel Jüdinnen:Juden eine sichere Existenz. Das Leben in der Diaspora bleibt gleichzeitig von Migration geprägt. Die heute in Deutschland lebenden Jüdinnen:Juden kommen zum überwiegenden Teil aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, viele von ihnen aus der Ukraine. Ihre Geschichte zeigt – ebenso wie die Geschichte der Hachschara-Bewegung oder der Remigrant:innen in der DDR – dass Migration kein passiver Prozess ist, sondern in verschiedener Weise ein Akt der Selbstbehauptung sein kann. 

Weltbilder der zeitgenössischen Kunst: Kollektivität – Widerstand - Solidarität

Zahlreiche antisemitische Darstellungen auf der Documenta 15 haben einen seit Jahren schwelenden Konflikt in die breite Öffentlichkeit geholt – und altbekannte Frontbildungen verschärft. Mittlerweile kann ohne Übertreibung von einem Kulturkampf gesprochen werden. Gestritten wird über eine vermeintliche Konkurrenz zwischen der Erinnerung an die Shoah und der Erinnerung an deutsche Kolonialverbrechen. Gestritten wird nicht zuletzt auch über das jeweilige Verhältnis zu Israel. Spätestens durch die Berufung zweier Mitglieder des Künstlerkollektivs Ruangrupa an die HFBK ist dies auch ein Hamburger Streit. Gerad
e im Kunstfeld wird er vehement geführt. Das lässt die Frage aufkommen, ob zentrale Begriffe in der aktuellen Selbstbeschreibung künstlerischer Praxis nicht selbst ideologische Elemente enthalten, die gewollt oder ungewollt antisemitische Weltbilder reproduzieren. Anhand der Begriffe Kollektivität, Solidarität und Widerstand stellen sich die Gäste unserer dreiteiligen Veranstaltungsreihe dieser wichtigen, aber in der bisherigen Debatte vernachlässigten Frage.

Erster Teil: Kollektivität / 03. Mai 2023 – 19:30 Uhr im BARBONCINO zwölphi (Pudel Club)

Soviel steht fest: Kollektivität liegt im Trend. Noch nie gab es so viele künstlerische Kollektive wie heute. Sie gewinnen renommierte Preise, leiten Theater, Biennalen und Großereignisse wie die Documenta 15. Ihre Popularität verdanken sie einem Versprechen: Basisdemokratisch und anti-hierarchisch, gerecht und inklusiv sollen sie sein, nahbar und zum Mitmachen anregend. Über globale Grenzen hinweg und gleichzeitig lokal verbunden gelten sie als Wegweiser zu einer neuen solidarischen Sharing-Ökonomie, von der alle profitieren. Auf grundlegende Veränderungen der Gesellschaft – so die verbreitete Vorstellung – reagieren heutige Kollektive mit einer grundlegenden Veränderung der Kunst. Sie integrieren politischen Aktivismus, um gesellschaftlichen Fortschritt anzustoßen. Aber geht diese Rechnung auf? Welches Weltbild entwirft die Idee des Kollektivs in der zeitgenössischen Kunst? Was sind die problematischen Implikationen der damit verbundenen Vorstellung von Gemeinschaft und kultureller Identität?

 

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