AKTUELLES
Nach der Katastrophe
Lesung und Gespräch zum 7. Oktober im Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main
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Das Massaker vom 7. Oktober 2023 stellt für Israelis sowie Jüdinnen und Juden weltweit eine Zäsur dar. Das schiere Ausmaß und die ungeheuerliche Brutalität, die Geiselnahmen und ein Krieg, der so lange wie noch keiner zuvor andauert, haben weitreichende Folgen. Das Vertrauen in die Sicherheit von Jüdinnen und Juden sowohl im Staat Israel wie auch in der Diaspora ist zutiefst erschüttert. Wie kann ein Neuanfang gelingen? Dieser und weiteren Fragen widmen sich zwei Bücher mit literarischen und anderen Texten, die eine Einordnung der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven vornehmen und zur Buchmesse auch in deutscher Übersetzung erscheinen, nämlich Gisela Dachs (Hrsg): 7. Oktober. Stimmen aus Israel (Suhrkamp-Verlag) und Oded Wolkenstein und Maayan Eitan (Hrsg.): Schutzraum. Seit dem 7. Oktober (Hentrich & Hentrich). Beide Bücher setzen auf die Möglichkeiten der Stärkung und Reflexion durch Literatur und werden an dem Abend erstmalig in Deutschland vorgestellt.
Der Abend bietet szenische Lesungen mit Texten u.a. von Etgar Keret, Smadar Sheffi, Ayelet Gundar-Goshen aus der einen und Elisa Albert, Maxim Biller und Dror Mishani aus der anderen Anthologie sowie Gespräche mit den Buchbeteiligten.
Eintritt 10 €, ermäßigt 5 €. Kontakt: veranstaltungen.jmf@stadt-frankfurt.de​​​​​​​​​​​​​​.
Eine Kooperation mit dem Institut für Neue Soziale Plastik, Hentrich & Hentrich Verlag, Institute for Hebrew Literature, Leo Baeck Institute Jerusalem und dem Suhrkamp Verlag.
JÜDISCHE KUNSTSCHULE BERLIN: OPEN CALL
Für jüdische und antisemitismuskritische Kunststudierende, Alumni und Kunstinteressierte
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Der Open Call richtet sich an jüdische und antisemitismuskritische Studierende sowie junge Erwachsene. Insbesondere angesprochen sind Personen, die eine künstlerische Laufbahn anstreben, sowie Alumni von Kunsthochschulen und solche, die aufgrund von Boykottaufrufen aus künstlerischen Räumen ausgeschlossen wurden. Ebenso willkommen sind alle, die sich vor dem 7. Oktober in künstlerischen oder kreativen Gruppen engagiert haben und dies nun nicht mehr tun können, sowie diejenigen, die sich mit den Betroffenen verbunden fühlen und ähnliche Erfahrungen teilen.
Im Rahmen der Jüdische Kunstschule Berlin haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, an einer Masterclass und verschiedenen Workshops teilzunehmen, die von international erfolgreichen Künstler:innen geleitet werden. Das Programm umfasst eine Vielzahl künstlerischer Disziplinen, darunter Bildende Kunst, Literatur und performative Künste. Die Mentor:innen aus verschiedenen Disziplinen bringen ihre Expertise ein, um die ausgewählten Teilnehmenden bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Projektideen zu unterstützen. Die in der Jüdischen Kunstschule Berlin geschaffenen „artistic safer spaces“ bieten Raum für intensiven Austausch, künstlerische Weiterentwicklung und persönliche Reflexion. Viele der Kurse werden auf Englisch angeboten. Die einzelnen Angebote finden sowohl an einzelnen Tagen als auch in mehrtägigen Blöcken im Zeitraum von der ersten Novemberwoche 2024 bis zum 2. Februar 2025 statt. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben. Die Teilnahme am Programm ist kostenfrei; die Teilnehmenden sind jedoch selbst für die Kosten ihrer Übernachtung in Berlin verantwortlich.
Die Bewerbungen gehen an: curator@neue-soziale-plastik.org
Bewerbungsschluss für die Klassen Visuelle Künste, Bildhauerei und Malerei: 01. Oktober 2024
Bewerbungsschluss für die Klassen Tanz, Theater, Literatur, Musik wird bis zum 27.10. bekanntgegeben.
Mehr Infos zum Projekt und dem Bewerbungsverfahren: https://www.neue-soziale-plastik.de/juedische-kunstschule
Die Jüdische Kunstschule Berlin ist ein Pilotprojekt des Instituts für Neue Soziale Plastik (INSP) in Kooperation mit der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), der Universität der Künste Berlin (UdK) und unterstützt durch Dagesh - Jüdische Kunst im Kontext. Gefördert wird die JKB von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
»VOM GRAUEN SPRECHEN - ERINNERN AN DEN 7. OKTOBER«
Lesung & Gespräch mit Doron Rabinovici
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Doron Rabinovici hat Worte der Betroffenen des 7. Oktober 2023 gesammelt und – eingeleitet durch einen Prolog – eine Collage aus ihren Aussagen, Schilderungen und Nachrichten zusammengestellt.
Sie legten Zeugnis ab. Bereits während der Massaker sendeten sie Mitteilungen über das, was geschah. Seither erzählen sie, wie sie dem Morden entrinnen konnten, was ihnen und den Ihren widerfuhr.
Den Berichten einzelner Überlebender vom 7. Oktober soll rund ein Jahr später, am 1. Oktober 2024, Gehör verschafft werden: Im Mittelpunkt stehen ihr Entsetzen, ihre Trauer, ihre Sehnsüchte, ebenso wie
ihre Hoffnungen – aller Bitternis zum Trotz.
Auf der Bühne kommen nicht die Videos zum Einsatz, die in den Medien zu sehen waren. In dieser Darbietung werden keine Bilder des Grauens
gezeigt und es sind auch keine Schreie zu hören. Stattdessen geht es darum, allein den Worten der Erinnerung zu folgen und das Leid anzuerkennen, auch wenn kaum Tröstliches übrigbleibt, vielleicht nur der Wunsch nach einem Ausweg aus der Gewalt und eine Zukunft für beide Völker.
01.10.24, 18:30 Uhr
Theater Strahl, Marktstraße 11, 10317 Berlin
Eintritt frei
Anmeldung unter: GHWK
ERINNERUNGS- UND BILDUNGSLANDSCHAFT MESSINGWERK
Abgesagt: Hallenöffnung am 8. September 2024
Wegen nicht vorhersehbarer terminlicher Überschneidungen entfällt der diesjährig letzte Termin zur Hallenöffnung der Erinnerungs- und Bildungslandschaft Messingwerk am 8. September 2024. Wir bitten um Verständnis.
OPEN CALL
for jewish and israeli actors, performers and dancers
Für unseren jüdischen und israelischen Pool of Artists suchen wir jüdische und/oder israelische Schauspieler:innen, Performer:innen und Tänzer:innen jeden Alters und Genders aus Berlin.
Bitte schicke uns ein aussagekräftiges CV sowie eine kurze Artist Bio mit Fotos oder Videos deiner Arbeiten digital an: kissin@neue-soziale-plastik.org
RECLAIM KUNSTFREIHEIT
Netzwerktreffen jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler:innen und Kulturschaffender
Das Projekt Reclaim Kunstfreiheit. Antisemitismuskritik, Kunst & Kultur thematisiert Antisemitismus im Kulturbetrieb aus der Perspektive jüdischer bzw. antisemitismuskritischer Künstler:innen und Kulturschaffender und orientiert sich dabei in seiner Arbeit an der IHRA Definition von Antisemitismus. Das Projekt befasst sich mit der Situation jüdischer Künstler:innen im Kulturbetrieb, beschreibt Handlungsbedarfe und entwickelt mögliche politische, zivilgesellschaftliche und künstlerische Strategien gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb. Im Fokus stehen dabei die Bedarfe der von Antisemitismus betroffenen Künstler:innen. Die Projektarbeit setzt sich aus wissenschaftlichen, politischen und künstlerischen Beiträgen zusammen.
Dazu fanden 2023 Vernetzungstreffen in verschiedenen Bundesländern statt, auch 2024 wird ein Netzwerktreffen in Berlin stattfinden. Das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK lädt daher am 14. Juli zu einem Vernetzungstreffen mit künstlerischem Programm und anschließender Party in Berlin ein. Der genaue Veranstaltungsort, nahe Ostkreuz, wird in der Bestätigungsmail bekannt gegeben. Anmeldung unter: reclaim@neue-soziale-plastik.org
ERINNERUNGSGESPRÄCHE ÜBER DIE DDR
Kiezrundfahrt durch Hohenschönhausen und Lichtenberg
Was hat jüdisches Leben in der DDR mit nicht-jüdischem Leben gemeinsam? Warum ist es wichtig, daran zu erinnern? Diesem Thema widmeten sich die Erinnerungsgespräche über die DDR im "Kieztreff Lebensnetz" der Albatros-Lebensnetz gGmbH in Hohenschönhausen. Aus diesen Gesprächen sind Erinnerungstexte von Menschen entstanden, die in der DDR aufgewachsen sind. In Ihren Texten schreiben sie über das Leben und den Alltag in der DDR und inwieweit jüdisches Leben darin eine Rolle spielte.
Hiermit laden wir herzlich zur Vorstellung der entstandenen Texte ein. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wollen wir auch Texte des jüdischen DDR-Schriftstellers Stefan Heym (Ahasver, Der König David Bericht) lesen und gemeinsam darüber ins Gespräch kommen.
Treffpunkt: Mittwoch, 03.07. um 14.30 Uhr, Anna-Ebermann-Straße 26
Fahrt zum Stefan-Heym-Platz und Museum Lichtenberg
17.30 Uhr Rückkehr zur Anna-Ebermann-Straße 26
Da die Plätze im Bus begrenzt sind, bitten wir um vorherige Anmeldung an kanitz@neue-soziale-plastik.org
SCHREIBEN ÜBER "DIE SITUATION" #3
Neue Texte über Krieg und Antisemitismus
Am 7. Oktober 2023 wurden mit der Terror-Invasion der Hamas in Israel die schlimmsten Alpträume der jüdischen Welt Wirklichkeit. Durch den folgenden Krieg in Israel und Gaza und die zunehmend antisemitische Öffentlichkeit in der Diaspora ist nicht absehbar, was die Zukunft bringt, nur eines scheint klar zu sein: Jetzt geht es um alles. Im Projekt „Schreiben über ‚Die Situation‘“ des Instituts für Neue Soziale Plastik schreiben israelische und diasporische Dramatiker*innen und Schriftsteller*innen wie Dana von Suffrin, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein und weitere zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 kontinuierlich neue, literarische Texte über eine von Ungewissheit und Schmerz geprägte Gegenwart. Alle zwei Monate findet eine Lesung der Texte mit Schauspieler*innen statt. Am 02.07. tragen die Schauspieler*innen des Ensembles der Münchner Kammerspiele bereits zum dritten Mal die neu entstandenen Texte vor, gefolgt von einem Panelgespräch mit Dana von Suffrin (München) und Hadar Galron (Israel), moderiert von Dr. Rachel Salamander. Gerahmt wird die Lesung durch Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, und durch die Botschaft des Staates Israel in Deutschland.
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Idee & Konzept: Stella Leder
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Übersetzung: Matthias Naumann
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Künstlerische Produktionsleitung: Mia Aviva Alvizuri Sommerfeld
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Moderation: Dr. Rachel Salamander
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Gäste: Hadar Galron, Dana von Suffrin
RINGVORLESUNG: INTERDISZIPLINÄRE EINFÜHRUNG IN DIE KRITIK DES ANTISEMITISMUS
Eine Veranstaltung von "Hochschulen Leipzig gegen Antisemitismus"
Im Rahmen der Ringvorlesung Interdisziplinäre Einführung in die Kritik des Antisemitismus spricht Benno Plassmann, Gründungsmitglied des Institut für Neue Soziale Plastik, über Kunst und Konformismus: Kontinuitäten und neue Entwicklungen antisemitischer Tendenzen im Kulturbetrieb.
Von GG 5.3, über die documenta bis zur Berlinale: Antisemitismus in künstlerischen Kontexten und Institutionen bedeutet eine Verengung künstlerischer Räume, ein Abnehmen der Perspektivenvielfalt und die Einschränkung der künstlerischen Freiheit von antisemitismuskritischen und jüdischen Künstler:innen. Als demokratiefeindliche Welterklärung erodiert Antisemitismus zudem demokratische Werte und Strukturen. Benno Plassmann geht in seinem Vortrag exemplarisch auf wichtige Debatten betreffend Antisemitismus in Kunst und Kultur ein und hinterfragt kulturpolitische Strukturen.
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27.05.24, 18:15-19:45 Uhr
Vortragssaal, Bibliotheca Albertina
Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig
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ERINNERUNGS- UND BILDUNGSLANDSCHAFT MESSINGWERK
Ein Ort jüdischer Kultur
Wir laden sehr herzlich zur Wiedereröffnung der Jüdischen Kulturwerkstatt Brandenburg, am 26. Mai 2024, von 12:00 bis 16:00 Uhr ein. Wir freuen uns, dass der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg Axel Vogel ein Grußwort halten wird.
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Weitere Öffnungszeiten
14.7.2024, 12-16 Uhr
08.09.2024, 12-16 Uhr
Seit September 2022 beherbergt eine der ehemaligen Industriehallen der HIRSCH Kupfer- und Messingwerke bei Eberswalde eine vom Institut für Neue Soziale Plastik konzipierte und realisierte Ausstellung zu 100 Jahren jüdischer Migrationsgeschichte in Brandenburg:
Neben der bekannten Kupferhaussiedlung befand sich in Messingwerk nämlich auch die wohl erste Hachschara im damaligen Deutschen Reich. Hachschara bedeutet im hebräischen ‚Tauglichmachung‘ oder ‚Vorbereitung‘ und bezeichnete Orte, an denen junge Jüd:innen und Juden auf ihre Einwanderung nach Erez Israel (das Land Israel/Palästina) vorbereitetet wurden. Die Geschichte dieser jüdischen Widerstandsbewegung ist nur wenigen bekannt, dabei lagen gerade in Brandenburg die meisten Hachscharot – hier existierten mehr als 20 dieser Orte. Wer sich konkret mit der vielfältigen und komplexen Frühgeschichte der zionistischen Bewegung auseinandersetzen möchte, sollte die Ausstellung in Halle 1 unbedingt besuchen. Sie stellt ein in Deutschland bislang einzigartiges Angebot dar, um sich mit fundiertem Wissen gegen aktuell wieder verstärkt grassierende Vorurteile zu wappnen.
Der Tag der diesjährigen Wiedereröffnung der HALLE 1 fällt auf den jüdischen Feiertag Lag baOmer. Lag baOmer ist ein sehr fröhliches Fest. Ein üblicher Brauch dabei ist es bspw., Picknicks zu veranstalten oder sich um Lagerfeuer zu versammeln. (Ob wir ein Lagerfeuer entzünden werden, müssen wir aber von der dann herrschenden Waldbrandgefahrenstufe abhängig machen.)
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Adresse: Erinnerungslandschaft Messingwerk, Halle 1 Altenhofer Str. 53, 16227 Eberswalde.
ID FESTIVAL X INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK
Der 7. Oktober 2023, die Terror-Invasion der Hamas in Israel, erschütterte die jüdische Welt zutiefst. Seitdem ist schwer vorhersehbar, was die “Situation” am nächsten Tag bringen wird. Die Veranstaltungsreihe writingSITUATIONs (deutscher Titel: Schreiben über 'die Situation') bietet einen Raum für diese Unvorhersehbarkeit. Jüdische Autor:innen aus Israel und der Diaspora werden kontinuierlich neue literarische Texte verfassen, die sich mit den Realitäten nach dem 7. Oktober 2023 auseinandersetzen. Von Ort zu Ort werden neue Texte in Form einer szenischen Lesung präsentiert. Zu den teilnehmenden Autor:innen gehören Lena Gorelik, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein, Roy Chen und anderen. Für das ID Festival wird unter anderem die Schauspielerin Anabel Möbius drei oder vier der neu geschriebenen Texte vortragen, begleitet wird sie von Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist. Weitere Informationen hier. Eintritt frei
SCHREIBEN ÜBER "DIE SITUATION" #2
Am 7. Oktober 2023 wurden mit der Terror-Invasion der Hamas in Israel die schlimmsten Alpträume der jüdischen Welt Wirklichkeit. Durch den folgenden Krieg in Israel und Gaza & die zunehmend antisemitische Öffentlichkeit in der Diaspora ist nicht absehbar, was die Zukunft bringt, nur eines scheint klar zu sein: Jetzt geht es um alles. Im Projekt „Schreiben über ‚Die Situation‘“ des Instituts für Neue Soziale Plastik schreiben die israelischen und diasporischen Dramatiker*innen und Schriftsteller*innen Lena Gorelik, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein, Roy Chen und Maya Arad Yasur zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 kontinuierlich neue, literarische Texte über eine von Ungewissheit und Schmerz geprägte Gegenwart. Präsentiert werden diese Texte etwa alle zwei Monate im Rahmen einer Lesung. Die Lesung am 08.04. ist bereits die dritte: Auch diesmal werden Schauspieler*innen des Esembles die Texte vortragen. Gerahmt wird die Lesung durch Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist. Moderation: Dr. Rachel Salamander. Weitere Informationen und Tickets hier.
LIVE-NETZWERKTREFFEN MÜNCHEN
Der Bedarf an einem starken Netzwerk für Künstler:innen, Kreativ- und Kulturarbeitende, die sowohl künstlerische Strategien gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb entwickeln, als auch als Ganzes einen Pool an antisemitismuskritischen Kulturarbeitenden bilden und damit aufzeigen, dass Antisemitismus kein Konsens innerhalb des Kulturbetriebs ist, besteht auch weiterhin.
Unter dem Titel #reclaimkunstfreiheit haben wir bereits in NRW und Berlin erfolgreiche Netzwerktreffen realisiert, die einen geschützten Raum boten, in dem über Antisemitismus, Kunst und Kultur und mögliche Handlungsbedarfe diskutiert wurde. Nun möchten wir unser Netzwerk auch in Bayern stärken.
Das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK lädt daher am 7. April, von 16:00-18:00 Uhr in München zu einem Vernetzungstreffen, ein. Der genaue Veranstaltungsort, nahe der Ludwigsbrücke, wird in der Bestätigungsmail bekannt gegeben. Anmeldung unter: reclaim@neue-soziale-plastik.org
Auch das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK hat die unterschiedlichen Debatten in München in den vergangenen Wochen und Monaten beobachtet: Von „Vögel“ am Metropoltheater über die Vorfälle, die sich im Februar an der AdBK (Akademie der Bildenen Künste München) zugetragen haben. Dies folgte auf Entwicklungen wie der Initiative GG 5.3. Weltoffenheit, die die antiisraelische BDS-Bewegung normalisierte und ein Meinungsbild in der Kunst- und Kulturszene prägte, das jüdische und antisemitismuskritische Kreative zunehmend ausschloss. Seit dem 7. Oktober hat sich diese Situation dramatisch verschärft. Die Räume für jüdische und antisemitismuskritische Menschen im Kunst- und Kulturbetrieb haben sich weiter stark verengt.
PURIM BALL X HOUSE OF DIASPORA
Dass sich marginalisierte Gruppen in familiären Netzwerken organisieren, ist keine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Jüdinnen und Juden schaffen seit ihrem Auszug aus der Sklaverei in Ägypten, seit dem Leben in der Diaspora, Orte des Zusammenhalts. Nicht zuletzt, um das Überleben zu sichern, welches immer wieder kurz vor der Vernichtung stand. So auch im Jahr 245 n. Chr., als Königin Esther und ihre Mitstreiterin Vasti die persische Diaspora vor der Auslöschung bewahrten und zu den ersten feministischen Rolemodels der jüdischen Geschichte wurden.
Heute, im jüdischen Jahr 5784, feiern wir die Geschichte Esthers und Purim (das Los), das geworfen wurde und die jüdische Diaspora rettete. Während dieses Feiertages wird die Megillat Esther (Buch Esther) gelesen und in manchen Synagogen wird die Geschichte als dramatisches Purimsphil auf der Bühne inszeniert. Aber nicht nur auf der Bühne wird sich verkleidet, auch die Gäste kommen an Purim kostümiert und werden während des Abends Teil der Erzählungen.
In Anlehnung an die Ballhouse Culture, in der auch progressive Jüdinnen und Juden Zuflucht fanden, zeigt das Institut für Neue Soziale Plastik in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen ein zeitgenössisches Purimsphil, bei dem diasporisch utopische Parallelwelten und Allianzen im Vordergrund stehen. In einer Ballroom Performance liefern sich jüdische und nicht jüdische Tänzer*innen und Ensemblemitglieder der Münchner Kammerspiele ein Battle. Parallel wird die Megillah Esther gelesen und alle werden Mitglieder des House of Diaspora, um danach bis in die Nacht zu feiern. Mehr Informationen und Tickets hier.
ID FESTIVAL X INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK
Der 7. Oktober 2023, die Terror-Invasion der Hamas in Israel, erschütterte die jüdische Welt zutiefst. Seitdem ist schwer vorhersehbar, was die “Situation” am nächsten Tag bringen wird. Die Veranstaltungsreihe writingSITUATIONs (deutscher Titel: Schreiben über 'die Situation') bietet einen Raum für diese Unvorhersehbarkeit. Jüdische Autor:innen aus Israel und der Diaspora werden kontinuierlich neue literarische Texte verfassen, die sich mit den Realitäten nach dem 7. Oktober 2023 auseinandersetzen. Von Ort zu Ort werden neue Texte in Form einer szenischen Lesung präsentiert. Zu den teilnehmenden Autor:innen gehören Lena Gorelik, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein, Roy Chen und anderen. Für das ID Festival wird unter anderem die Schauspielerin Anabel Möbius drei oder vier der neu geschriebenen Texte vortragen, begleitet wird sie von Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist. Weitere Informationen hier. Eintritt frei
SCHREIBEN ÜBER "DIE SITUATION"#2
Am 7. Oktober 2023 wurden mit der Terror-Invasion der Hamas in Israel die schlimmsten Alpträume der jüdischen Welt Wirklichkeit. Durch den folgenden Krieg in Israel und Gaza & die zunehmend antisemitische Öffentlichkeit in der Diaspora ist nicht absehbar, was die Zukunft bringt, nur eines scheint klar zu sein: Jetzt geht es um alles. Im Projekt „Schreiben über ‚Die Situation‘“ des Instituts für Neue Soziale Plastik schreiben die israelischen und diasporischen Dramatiker*innen und Schriftsteller*innen Lena Gorelik, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein, Roy Chen und Maya Arad Yasur zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 kontinuierlich neue, literarische Texte über eine von Ungewissheit und Schmerz geprägte Gegenwart. Präsentiert werden diese Texte etwa alle zwei Monate im Rahmen einer Lesung. Die Lesung am 08.04. ist bereits die dritte: Auch diesmal werden Schauspieler*innen des Esembles die Texte vortragen. Gerahmt wird die Lesung durch Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist. Moderation: Dr. Rachel Salamander. Weitere Informationen und Tickets hier.
LIVE-NETZWERKTREFFEN MÜNCHEN
Der Bedarf an einem starken Netzwerk für Künstler:innen, Kreativ- und Kulturarbeitende, die sowohl künstlerische Strategien gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb entwickeln, als auch als Ganzes einen Pool an antisemitismuskritischen Kulturarbeitenden bilden und damit aufzeigen, dass Antisemitismus kein Konsens innerhalb des Kulturbetriebs ist, besteht auch weiterhin.
Unter dem Titel #reclaimkunstfreiheit haben wir bereits in NRW und Berlin erfolgreiche Netzwerktreffen realisiert, die einen geschützten Raum boten, in dem über Antisemitismus, Kunst und Kultur und mögliche Handlungsbedarfe diskutiert wurde. Nun möchten wir unser Netzwerk auch in Bayern stärken.
Das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK lädt daher am 7. April, von 16:00-18:00 Uhr in München zu einem Vernetzungstreffen, ein. Der genaue Veranstaltungsort, nahe der Ludwigsbrücke, wird in der Bestätigungsmail bekannt gegeben. Anmeldung unter: reclaim@neue-soziale-plastik.org
Auch das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK hat die unterschiedlichen Debatten in München in den vergangenen Wochen und Monaten beobachtet: Von „Vögel“ am Metropoltheater über die Vorfälle, die sich im Februar an der AdBK (Akademie der Bildenen Künste München) zugetragen haben. Dies folgte auf Entwicklungen wie der Initiative GG 5.3. Weltoffenheit, die die antiisraelische BDS-Bewegung normalisierte und ein Meinungsbild in der Kunst- und Kulturszene prägte, das jüdische und antisemitismuskritische Kreative zunehmend ausschloss. Seit dem 7. Oktober hat sich diese Situation dramatisch verschärft. Die Räume für jüdische und antisemitismuskritische Menschen im Kunst- und Kulturbetrieb haben sich weiter stark verengt.
PURIM BALL X HOUSE OF DIASPORA
Dass sich marginalisierte Gruppen in familiären Netzwerken organisieren, ist keine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Jüdinnen und Juden schaffen seit ihrem Auszug aus der Sklaverei in Ägypten, seit dem Leben in der Diaspora, Orte des Zusammenhalts. Nicht zuletzt, um das Überleben zu sichern, welches immer wieder kurz vor der Vernichtung stand. So auch im Jahr 245 n. Chr., als Königin Esther und ihre Mitstreiterin Vasti die persische Diaspora vor der Auslöschung bewahrten und zu den ersten feministischen Rolemodels der jüdischen Geschichte wurden.
Heute, im jüdischen Jahr 5784, feiern wir die Geschichte Esthers und Purim (das Los), das geworfen wurde und die jüdische Diaspora rettete. Während dieses Feiertages wird die Megillat Esther (Buch Esther) gelesen und in manchen Synagogen wird die Geschichte als dramatisches Purimsphil auf der Bühne inszeniert. Aber nicht nur auf der Bühne wird sich verkleidet, auch die Gäste kommen an Purim kostümiert und werden während des Abends Teil der Erzählungen.
In Anlehnung an die Ballhouse Culture, in der auch progressive Jüdinnen und Juden Zuflucht fanden, zeigt das Institut für Neue Soziale Plastik in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen ein zeitgenössisches Purimsphil, bei dem diasporisch utopische Parallelwelten und Allianzen im Vordergrund stehen. In einer Ballroom Performance liefern sich jüdische und nicht jüdische Tänzer*innen und Ensemblemitglieder der Münchner Kammerspiele ein Battle. Parallel wird die Megillah Esther gelesen und alle werden Mitglieder des House of Diaspora, um danach bis in die Nacht zu feiern. Mehr Informationen und Tickets hier.
SCHREIBEN ÜBER "DIE SITUATION" #1
Am Mittwoch, den 24.01., macht die neue Veranstaltungsreihe „Schreiben über ‚die Situation‘: Neue Texte über Krieg und Antisemitismus“ des Instituts für Neue Soziale Plastik ihren Auftakt in den Münchner Kammerspielen. Los geht es um 20:00 Uhr.
Am 7. Oktober 2023 wurden mit der Terror-Invasion der Hamas in Israel die schlimmsten Alpträume der jüdischen Welt Wirklichkeit. Durch den folgenden Krieg in Israel und Gaza & die zunehmend antisemitische Öffentlichkeit in der Diaspora ist nicht absehbar, was die Zukunft bringt, nur eines scheint klar zu sein: Jetzt geht es um alles. Im Projekt „Schreiben über ‚Die Situation‘“ des Instituts für Neue Soziale Plastik schreiben israelische und diasporische Dramatiker:innen und Schriftsteller:innen Lena Gorelik, Julya Rabinowich, Hadar Galron, Avishai Milstein, Roy Chen und Maya Arad Yasur zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 kontinuierlich neue, literarische Texte über eine von Ungewissheit und Schmerz geprägte Gegenwart. Etwa alle zwei Monate findet eine Lesung der Texte mit Schauspieler:innen statt. Am 24.01. tragen die Schauspieler:innen des Ensembles der Münchner Kammerspiele erstmalig die neu entstandenen Texte vor. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Avishai Milstein und Lena Gorelik statt. Gerahmt wird die Lesung durch Projektionen israelischer Kunst, die nach dem Massaker entstanden ist. Idee und Konzept: Stella Leder. Übersetzungen: Matthias Naumann. Moderation: Dr. Rachel Salamander.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, und durch die Botschaft des Staates Israel in Deutschland. Tickets gibt es hier.
JÜDISCHE OSSIS UND DIE KRISEN DER GEGENWART
Ein Mini-Festival mit Lesungen, Gesprächen und Musik
16.-17. März im HANS OTTO THEATER
Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam
1953 flohen etwa 500 Jüdinnen und Juden aus der DDR. 70 Jahre später, 2023, öffnete die erste Ausgabe des Mini-Festivals „Jüdische Ossis“ im Hans Otto Theater einen Raum, der neue Perspektiven auf die gewohnten Debatten über die DDR und Ostdeutschland bot. Durch die Beschäftigung mit jüdischen Remigrant*innen in der DDR und ihren Nachkommen hören wir jene Stimmen, die besonderen Einfluss auf Kultur und Kunst der DDR hatten – und dennoch ihre Außenseiter blieben. 2024 widmet sich das Festival den Krisen der Gegenwart: Das Massaker vom 7. Oktober stürzt nicht nur die israelische Gesellschaft, sondern auch die Diaspora in die Krise. Die Eruption antisemitischer Gewalt in der Folge des Massakers macht die Frage, ob man in Deutschland leben kann, so virulent wie seit der Nachkriegszeit nicht mehr. Auch die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland werfen bedrohliche Schatten voraus: Umfragen zeigen, dass rund ein Drittel der Ostdeutschen beabsichtigt, die AfD zu wählen. Gleichzeitig ist kein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine in Sicht. Und die Aufmerksamkeit dafür schwindet zunehmend. „Jüdischen Ossis“ widmet sich diesen Krisen und befragt sie nach historischen Kontinuitäten. Tickets über die Homepage des HANS OTTO THEATERS.
SAFER SPACE FOR (EX)ART STUDENTS
Die Entwicklungen, die sich seit dem 7. Oktober im Kunst- und Kulturbetrieb zeigen, machen sich auch an den Kunsthochschulen und Universitäten bemerkbar: Auch dort wird Antisemitismus verharmlost, die Shoa relativiert, Terrorismus verherrlicht und ästhetisiert.
Für jüdische und/oder antisemitismuskritische Kunststudierende sind Hochschulen und Unis längst keine sicheren Orte mehr. Zudem werden Personen, die diese Problematik ansprechen, diffamiert, eingeschüchtert und teils bedroht.
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Seit Wochen erreichen uns verstärkt Nachrichten von Kunststudierenden, die aus Angst ihren Vorlesungen und Seminaren fernbleiben. Sie suchen Rat, Hilfe, Austausch. Anlässlich dessen veranstalten wir am 12.12. um 19:00 Uhr ein digitales Netzwerktreffen, das sich speziell an Kunststudierende richtet. Alle, die betroffen sind und Gesprächsbedarf haben, sind herzlich eingeladen. Anmeldung via: reclaim@neue-soziale-plastik.org
OPEN CALL FÜR KÜNSTLER:INNEN ALLER DISZIPLINEN
Während einige Leute #needtotalk und andere #stillneedtotalk, sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir #stillneedtomakesomeart. Nach den egozentrischen Diskussionen über „Zensur“ und Viktimisierung, insbesondere nach dem 7. Oktober, ist es an der Zeit, Widerstand durch Kunst gegen jede Form des Antisemitismus zum Ausdruck zu bringen. Es ist unerlässlich, den fortlaufenden Diskurs des ‚Seine Meinung nicht sagen Dürfens‘ herauszufordern — der eine Verdrehung der Wahrheit darstellt — und die wahre künstlerische Freiheit zu verteidigen.
Die Initiative #stillneedtomakesomeart ist eine Kooperation zwischen dem israelischen Künstler Boaz Kaizman und dem Institut für Neue Soziale Plastik. Sie ruft Künstler:innen aus allen Disziplinen auf, ihre Unterstützung in einer digitalen Galerie zum Ausdruck zu bringen. #stillneedtomakesomeartist kein offener Brief zum Unterzeichnen. Hier ersetzt Kunst die Unterschrift. Denn Kunst kann und muss ihre Klarheit trotz verzerrter Perspektiven bewahren.
#stillneedtomakesomeart zeigt, dass sich nicht alle Künstler:innen vom israelisch-palästinensischen Konflikt einnehmen lassen und hebt Arbeiten hervor, die frei sind von Antisemitismus oder voreingenommenen Darstellungen Israels.
You #stillneedtotalk?
We #stillneedtomakesomeart!
Schicke uns Deine Arbeit in digitalem Format – egal zu welchem Thema, wann auch immer er- stellt, in welcher Form auch immer! Es ist ein Statement, gesetzt durch die Kunst. Die Galerie wird ab Anfang Dezember auf unserem Instagram Account und unter dringlicherappell.boazkaizman.de/letsTalk/index.html online gehen. Einsendungen an: info@neue-soziale-plastik.org
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Seit dem 7.10.23 ist für Jüdinnen und Juden in Israel, aber auch für die jüdische Diaspora nichts mehr, wie es war. Da ist die Angst vor pogromartigen Stimmungen in der Diaspora, zugleich wurde die Vorstellung vom sicheren jüdischen Heimathafen erschüttert. Nach dem größten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoah fragen wir uns: Wo sind wir zu Hause? Wo sind wir sicher? Diese Fragen waren auch vor 85 Jahren jüdische Lebensrealität. Und so mögen wir zwar keine Antworten haben, aber wir haben eine Geschichte, die wir erzählen möchten. Eine Geschichte der Hoffnung und von jüdischer Widerständigkeit.
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Vor 100 Jahren befanden sich in Messingwerk (Brandenburg) die „Hirsch Kupfer- und Messingwerke“. Anfang der 1930er-Jahre holten die Besitzer den Architekten Walter Gropius dazu: Mit seinen Ideen wurden Prototypen industriell gefertigter Häuser hergestellt. Sie waren unkompliziert im Transport und hießen Haus Jerusalem, Haifa, Tel Aviv oder Jaffa. Die Familie Hirsch unterstützte die Ziele der zionistischen Bewegung: Wer nach Palästina auswandern wollte, konnte sein Haus einfach mitnehmen!
Gemeinsam mit dem Illustrator Eric Reh arbeiten wir an einem Kinderbuch über die Geschichte dieser Häuser. Wie kommt ein Haus von Messingwerk nach Israel? Wie soll das gehen? Was nehmen wir sonst noch mit? In dieser Box finden Sie erste Bilder aus dem Buch. Mit Ihrer Spende werden wir schon bald das ganze Buch drucken können.
Die Box mit 11 Postkarten ist gegen eine Spende an das gemeinnützige Institut für Neue Soziale Plastik erhältlich. Spenden erfolgen über unser Spendenformular. Je nach Einkommen empfehlen wir einen Betrag zwischen 20 und 50 EUR. Spendenquittungen werden über das Spendenformular automatisch verschickt. Nach Eingang der Spende nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf und versenden die Bestellungen schnellstmöglich.
Die Filmemacherin Róza Berger-Fiedler entwickelte in ihrem Film „Erinnern heißt Leben“, den sie 1987 im Auftrag des Magistrats Berlin, Hauptstadt der DDR und mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Ostberlins drehte, eine eigene und eigenwillige Sprache der (jüdischen) Erinnerung. Ihre essayistische Dokumentation setzt dem abstrakten staatlichen Gedenken eine subjektive Erzähl- und Bildsprache entgegen, in der individuelles und historisches Erinnern mit lebendiger Gegenwart in Bezug gesetzt wird. Persönliche Spurensuche verknüpft die Filmemacherin mit der jahrhundertealten jüdischen Geschichte Berlins sowie mit Aufnahmen von Chanukka-Feiern der Ostberliner Jüdischen Gemeinde. Der Film hatte im Januar 1988 in Ostberlin Premiere und wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zu 50 Jahren „Faschistischer Pogromnacht“ erstmals im DDR- Fernsehen ausgestrahlt. Im Anschluss an die Vorführung sprach Dr. Ulrike Schneider mit Róza Berger-Fiedler über ihre Filme, den Umgang mit Erinnerung und die Entstehungsgeschichte von „Erinnern heißt Leben“.
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Eine Veranstaltung des jüdischen kulturklubs ostberlin in Kooperation mit dem Museum Lichtenberg und André Wartmann, Antisemitismusbeauftragter des Bezirks Lichtenberg. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2023 statt.
Wir blicken auf eine produktive, erkenntnisreiche, aber auch emotional erschöpfende Woche zurück. Reclaim Kunstfreiheit hat in einer Zeit stattgefunden, die politisch aufgeladener nicht hätte sein können.
Unser Netzwerk wächst, aber nicht nur aus Solidarität. Unser Netzwerk wächst auch, weil sich für viele antisemitismuskritische/jüdische Kulturarbeitende immer mehr Türen verschließen. Wir sind entsetzt mit Blick auf unser Arbeitsumfeld, den Kunst- und Kulturbetrieb. Was wir seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel beobachten, ist eine beispiellose Empathielosigkeit gegenüber Jüdinnen und Juden, eine ohrenbetäubende Stille oder schwammige Statements, die weder die terroristische Gewalt der Hamas noch die jüdischen Opfer benennen. Damit aber nicht genug: Es gibt auch Kulturarbeitende, die die Terrorangriffe der Hamas als Widerstand relativieren oder Videos von jubelnden Menschen in Berlin-Neukölln mit einem „Like“ markieren. Jede Form des Antisemitismus führt potenziell zu realer Gewalt.
An dieser Stelle fragen wir euch: Was habt ihr in den vergangenen Tagen auf Social Media oder anderswo im Kontext Kunst- und Kultur beobachtet? Welches Schweigen war besonders laut? Der Kampf gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb kann nur gelingen, wenn er kein Mythos bleibt und wir über die vielen „Einzelfälle“ sprechen. Im Zuge der Ereignisse haben wir ein digitales Akut-Netzwerktreffen geplant: Am Sonntag, dem 29.10. ab 20:00 Uhr. Alle, die Betroffen sind und Gesprächsbedarf haben, sind eingeladen. Nach Anmeldung über reclaim@neue-soziale-plastik.org erhaltet ihr einen Zoom Link. Das Treffen wird, wie sonst auch, ein Safe Space! sein!
Wie immer gilt: Teilt diesen Aufruf an vertrauenswürdige Kolleg:innen, Freunde, Kulturarbeitende.
DISKUSSIONSVERANSTALTUNG des @kgi_theaterkollektiv mit Stella Leder und Tom Uhlig.
Kunst und Konformismus - Antisemitismus in Kunst und Theater
Antisemitismus in Kunst und Kultur ist keineswegs eine isolierte Erscheinung. In verschiedenen Bereichen tauchen immer wieder antisemitische Vorfälle auf. Die Geschehnisse im Rahmen der documenta fifteen sind lediglich ein Beispiel von vielen.
Die Gruppe KGI organisiert nun eine Reihe von Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Mülheim, die einen direkten Bezug zur NS Vergangenheit haben um den anhaltenden Antisemitismus in Kunst, Kultur und Gesellschaft vor Ort auf den Grund zu gehen. Am 21.09. findet die erste Diskussionsveranstaltung in der vier.zentrale statt, in der die zunehmende Enttabuisierung und Enthemmung von Antisemitismus im Theater- und Kunstbereich in den Fokus genommen werden.
Wir sehen uns am 21.09. Um 19Uhr in der vier.ruhr, Mülheim.
Literaturzelt am Bebelplatz - Freier Eintritt
Lesung Stella Leder im Rahmen der Jüdischen Kulturtage 2023 am 08. Sept., 16:00 – 16:45
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Die nationalsozialistische Vergangenheit vieler Kulturinstitutionen blieb nach 1945 weitgehend verdrängt, dasselbe gilt für personelle und ideologische Kontinuitäten in der Kunst. In der DDR legitimierte die Selbstsicht als antifaschistischen Staat aggressiven Antizionismus. Trotzdem scheint Antisemitismus in Kunst und Kultur kein Thema zu sein – außer, wenn es um die Zurückweisung sogenannter „Antisemitismusvorwürfe“ geht. Wie aber steht es um Antisemitismus in heutigen künstlerischen und kulturellen Kontexten? In wissenschaftlichen, journalistischen und künstlerischen Texten widmen sich die Autor:innen des Bandes dem Themenfeld Antisemitismus in Kunst und Kultur sowie den Leerstellen in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in diesem Feld. Literarische Texte geben einen Einblick in die Alltäglichkeit von Antisemitismus, hinterfragen die Erinnerungskultur und verdeutlichen das große Potenzial künstlerischer Zugänge zu diesen Themen. Mit Beiträgen von Ronen Steinke, Dmitrij Kapitelman, Mirna Funk, Ben Salomo, Lena Gorelik, Samuel Salzborn, Max Czollek, Ali Tonguç ErtuÄŸrul, Sabri Deniz Martin, Vojin Saša Vukadinović, Aram Lintzel, Sharon Adler, Debora Antmann, Leo Fischer, Julia Weinreich, Lars Fischer, Benno Plassmann, Katharina Stengel, Jyl Brandler, Bettina Leder, Ramona Ambs, Matthias Naumann, Rebecca Ajnwojner, Martín Valdés-Stauber, Türkân Kanbiçak, Manfred Levy, Mirjam Wenzel, Tahera Ameer, Julya Rabinowich, Tania Martini, Philipp Peyman Engel
Moderation: Nora Pester
SAVE THE DATE!
Das INSTITUT FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK lädt zum künstlerischen Kongress „Reclaim Kunstfreiheit. Antisemitismuskritik, Kunst und Kultur" vom 10. bis zum 16. Oktober 2023 in Berlin.
Der Kongress rückt künstlerische Positionen zu Antisemitismus in den Fokus und lässt antisemitismuskritische bzw. von Antisemitismus betroffene Künstler:innen und Kulturarbeitende zu Wort kommen. Auf Panels und in einem Workshop werden Handlungsbedarfe sowie politische, zivilgesellschaftliche und künstlerische Strategien gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb diskutiert. Begleitet wird dies von einem künstlerischen Rahmenprogramm bestehend aus Ausstellung, Theaterinszenierungen, Lecture Performances und Artist Talks.
"Reclaim Kunstfreiheit" ist eine Veranstaltung des Instituts für Neue Soziale Plastik in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz, Kulturprojekte Berlin, Hans Otto Theater Potsdam und dem Staatstheater Kassel.
ZUM PROGRAMM HIER KLICKEN >>
Am authentisch-historischen Ort der ersten Hachschara* des Deutschen Reichs in Messingwerk baut das Institut für Neue Soziale Plastik einen jüdischen Kulturort der Erinnerung. Die Villa Hirsch mit ihrem historischen Garten ist der zentrale Ort Messingwerks. Der nördliche Gartenteil bis hin zum Finower Wasserturm ist versehen mit Obstbäumen und Hochbeeten – in Anlehnung an einen Kibbuatz-Garten. Der Begriff „Kibbuz-Garten“ verweist sowohl auf die jüdische Geschichte Messingwerks als auch in die Zukunft: Historisch ist Messingwerk einer der Anfangsorte der zionistisch-chaluzischen Bewegung in Deutschland, die wichtige Impulse zur Geschichte der praktischen Umsetzung der Kibbuz-Idee geleistet hat.
Beispielhaft ist dafür der Lebensweg von Salom Weinberg, der seine berufliche Tätigkeit als gärtnerischer Leiter in Messinwerkwerb begann. In Kooperation mit dem Verein Niemand wird vergessen wollen wir, im Rahmen einer Gartenaktion, den Weg von der Villa Hirsch hin zum Wasserturm ebnen – um so den Garten für Besucher:innen erlebbar zu machen. Wir freuen uns über helfende Hände. Getränke und Snacks werden gestellt. Nach einer erfolgreichen Gartenaktion laden wir im vorderen Teil des Gartens der Villa Hirsch zu einem Open-Air Kino ein. Gezeigt wird in unserem Kurzfilmprogramm u.a. der Film Masel Tov Cocktail. Natürlich sind alle willkommen nur an einem der beiden Programmpunkte teilzunehmen. Gartenwerkzeuge sind vor Ort vorhanden. Das Open-Air Screening ist bestuhlt und der Eintritt ist kostenlos. Die Getränke an der Bar gibt es gegen eine Spende.
Garten der Villa Hirsch, Erich-Steinfurth-Straße 12, 16227 Eberswalde.
*Die Haschara-Bewegung bereitete Jüdinnen:Juden auf ihre Alija nach Eretz Israel vor und rettete nach 1933 tausenden Menschen das Leben.
Am 21.05. fand das zweite Live-Netzwerktreffen im Berlin-Mitte statt. Mit knapp 25 Künstler:innen und Kulturarbeitenden und einem abschließenden Barabend, können wir auf ein intensives und sehr produktives Treffen blicken. Mit diesem Ausblick wollen wir nun die Möglichkeit nutzen, euch zu unserem nächsten Netzwerktreffen einzuladen, um inhaltlich weiter die Bedarfe antisemitismuskritischer/jüdischer Künstler:innen und Kulturarbeitenden zu besprechen.
3. Online Netzwerktreffen am Montag, den 10. Juli, von 20:00-21:30.
Der Zoom Link wird am Freitag vor dem Treffen verschickt.
Wer Teil des Netzwerks werden möchte, kann sich mit kurzem Text zur Person unter: reclaim@neue-soziale-plastik.org anmelden.
Seit September 2022 beherbergt eine der ehemaligen Industriehallen der Hirsch, Kupfer- und Messingwerke bei Eberswalde eine Ausstellung zu 100 Jahren jüdischer Migrationsgeschichte in Brandenburg. Sehr herzlich laden wir ein, uns während unserer Öffnungszeiten zu besuchen.
Chasak! Jüdische Kulturwerkstatt Brandenburg ist geöffnet am:
04. Juni 2023 von 12 bis 16 Uhr
02. Juli 2023 von 12 bis 16 Uhr
06. August 2023 von 12 bis 16 Uhr
Neben der bekannten Kupferhaussiedlung befand sich in Messingwerk wohl die erste Hachschara im Deutschen Reich. Ungefähr 100 Jahre nach Entstehung der ersten Hachschara blicken wir auf ein Jahrhundert jüdischer Flucht, Migration und Remigration zurück. Seit der Shoa bietet der jüdische Staat Israel Jüdinnen:Juden eine sichere Existenz. Gleichzeitig bleibt das Leben in der Diaspora von Migration geprägt. Die heute in Deutschland lebenden Jüdinnen:Juden kommen zum überwiegenden Teil aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, viele von ihnen aus der Ukraine. Ihre Geschichte zeigt – ebenso wie die Geschichte der Hachschara-Bewegung oder der Remigrant:innen in der DDR – dass Migration kein passiver Prozess ist, sondern in verschiedener Weise ein Akt der Selbstbehauptung sein kann.
Zum 40. Todestag Anna Seghers´ lädt der Jüdische Kulturklub Ostberlin herzlich zu einer Lesung aus ihrem Werk ein.
Präsentiert wird die eher unbekannte Erzählung „Post ins Gelobte Land“, die in knapper Form von einer jüdischen Familie zwischen Pogrom, Assimilation, Flucht, Verfolgung und Exil erzählt. Im Zentrum des Textes steht die Idee eines jüdischen Staates in Palästina. Das Gelobte Land ist Sehnsuchtsort sowohl aus politischer zionistischer Perspektive, als auch aus religiöser. Die Erzählung entstand 1944 im mexikanischen Exil, auf dem Höhepunkt der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden – aber publiziert wurde sie 1947, dem Jahr, in dem Seghers nach Berlin zurückkehrte.
Anna Seghers, 1900 in Mainz in eine strenggläubige jüdische Familie geboren, ist wohl eine der bekanntesten Autorinnen der DDR. Ihr Werk ist vielfach besprochen und erforscht worden – ihre jüdische Herkunft stand dabei jedoch meist weniger im Zentrum. Seghers selbst hat sich vom Judentum ihrer Eltern früh abgewandt und ist der KPD beigetreten. Zeit ihres Lebens trat sie in erster Linie als Kommunistin auf.im Zentrum ihres Werks standen Widerstand und Verfolgung aus kommunistischer Perspektive. Damit entspricht ihr Schreiben ganz der DDR-Linie. „Post ins Gelobte Land“ ist vor diesem Hintergrund ungewöhnlich und bietet einen Ausgangspunkt für einen Austausch über jüdische Perspektiven in der DDR und auf die DDR.
Beginn: 18.30 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde, im Anschluss Möglichkeit für Fragen und Gespräch (Ende 20:30 Uhr).Gelesen von: Benno Plassmann, Institut für Neue Soziale Plastik
Veranstaltung des Instituts für Neue Soziale Plastik (Berlin) e.V.,
In Kooperation mit: André Wartmann, Antisemitismusbeauftragter
Gefördert aus Mitteln der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung –
Gegen Diskriminierung (LADS) der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung
Reclaim Kunstfreiheit - Vernetzungstreffen jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler*innen
Ein Projekt des Institut für Neue Soziale Plastik
Das Projekt Reclaim Kunstfreiheit thematisiert Antisemitismus im Kulturbetrieb aus der Sicht antisemitismuskritischer Künstler:innen. Während Vernetzungstreffen in Potsdam, Mülheim (Ruhr), München, Frankfurt/M., Berlin und Hamburg sammeln wir Erfahrungen und Bedarfe, tauschen uns aus zu Antisemitismus in Kunst & Kultur, beschreiben Handlungsbedarfe und entwickeln mögliche zivilgesellschaftliche, politische und künstlerische Strategien. Diese werden wir auf einem künstlerischen Kongress an der Volksbühne Berlin im Oktober 2023 öffentlich vorstellen.

Voranmeldung bitte an: reclaim@neue-soziale-plastik.org
Öffentlich war bisher kaum Kritik von Personen zu vernehmen, die selbst in Theatern arbeiten oder dem Kulturbetrieb angehören. Die Dringlichkeit, sich mit Antisemitismus im Theater auseinanderzusetzen, liegt auf der Hand. Das Panel wird vom Institut für Neue Soziale Plastik mit dem Ziel kuratiert, die bestehenden Herausforderungen aus Sicht antisemitismuskritischer Theaterpraktiker*innen zu diskutieren.
Referent*innen: Matthias Naumann (Futur II Konjunktiv sowie Neofelis Verlag), Benno Plassmann, Mia Alvizuri Sommerfeld und Tina Turnheim (alle Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)
Moderation: Stella Leder (Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)
Panel III: Abschlussdiskussion. Mit: Dr. Andreas Görgen Amtschef beim BKM (der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien), Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat), Katja Lucker (Musicboard Berlin GmbH) und Stella Leder (Institut für Neue Soziale Plastik e.V.)
Am 9. Mai findet in der Kölner Lanxess-Arena ein Konzert des britischen Musikers Roger Waters statt. Seit Jahren tritt dieser öffentlich als Anhänger der Israel-Boykott-Bewegung (BDS) auf. Mehrfach hat er dabei die Grenze zum Antisemitismus überschritten, so ließ er bei Konzerten einen Ballon in Form eines Schweines mit einem Davidstern versehen aufsteigen – ein Beispiel neben vielen. Verschiedene zivilgesellschaftliche Kölner Organisationen haben eine Absage der Veranstaltung gefordert. Auch viele Fraktionen im Kölner Stadtrat und die Synagogen-Gemeinde Köln haben sich gegen das Konzert ausgesprochen. Der Veranstalter hält jedoch trotz des öffentlichen Protests an Waters’ Auftritt fest.
Antisemitismus in Kunst und Kultur? Keineswegs handelt es sich hierbei um einen Einzelfall. Auch in anderen Bereichen kommt es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Die Ereignisse um die documenta fifteen 2022 sind dabei nur ein Beispiel neben anderen.
Mit einer öffentlichen Veranstaltung bezieht die Stadt Köln am 8. Mai 2023 Stellung gegen Antisemitismus. Der Fokus liegt hierbei auf Antisemitismus in Kunst und Kultur, auf den rechtlichen Hürden, die einfache Absagen verhindern, und letztlich wird auch der Frage nachgegangen, wie weit Kunstfreiheit gehen darf und wo rote Linien überschritten werden.
Zu einem Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion sind Sie herzlich eingeladen.
Grußwort: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Impulsvortrag: Stella Leder, Institut für Neue Soziale Plastik, Potsdam/Berlin
Podiumsdiskussion:
Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln
Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Stella Leder, Institut für Neue Soziale Plastik, Potsdam/Berlin
Eine Veranstaltung der Stadt Köln, organisiert vom NS-DOK.
Für: Alle | Von: NS-Dokumentationszentrum, Stadt Köln | Treffpunkt: Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums | Teilnahme: kostenlos