Chasak!
»Chasak« (hebräisch: sei stark!) lautete eine traditionelle Grußformel innerhalb der zionistischen Bewegung. Die zionistische Bewegung bildete sich Ende des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf den wachsenden Antisemitismus in Europa; sie arbeitete auf die Gründung eines jüdischen Staats in Palästina hin. Es handelt sich also auch um einen traditionellen Brandenburger Gruß.
Das fünfjährige Bundesmodellprojekt Chasak! Gegen Antisemitismus im ländlichen Raum arbeitet mit Mitteln kultureller und politischer Bildung gegen Antisemitismus in Brandenburg. Ausgangspunkt der lokalräumlichen Arbeit in Brandenburg sind die Hachschara-Bewegung (ca. 1917 bis 1948/49), die Geschichte jüdischer Remigrant*innen in der SBZ/DDR sowie die jüdische Einwanderungsgeschichte seit 1990. Zu den Teilprojekten von Chasak! gehörten bisher u.a. die Comic-Reihe Chawerim, eine partizipativ erarbeitete Installation und eine Performance im öffentlichen Raum. Im September 2022 wurde in Messingwerk (OT Eberswalde) Chasak! Jüdische Kulturwerkstatt Brandenburg mit einer partizipativ und generationenübergreifend erarbeiteten Ausstellung zu jüdischem Leben und Widerstand gegen Antisemitismus in Brandenburg im 20. Jahrhundert eingeweiht.
Als Modellprojekt entwickelt Chasak! Qualitätsstandards für kulturelle Bildung zum Thema Antisemitismus. Jugendliche und junge Erwachsene recherchieren und schreiben zum Thema, gärtnern gemeinsam, fotografieren, oder machen Theater. Das Projekt kooperiert mit Kinder- und Jugendheimen der GFB (Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH), um insbesondere Kinder und Jugendliche zu erreichen, die wenig oder keinen Zugang zu Projekten kultureller Bildung haben.
Chasak! setzt sich zudem mit Antisemitismus in Kunst und Kultur auseinander. Als das Projekt 2019 konzipiert und beantragt wurde, war dieses Themenfeld noch weitgehend unbeachtet. Heute ist es das Thema, zu dem das Projekt und. das Institut am häufigsten angefragt werden. Innerhalb des Projekts werden verschiedene Fortbildungsformate für kulturelle Bildner:innen bzw. Künstler:innen entwickelt, erprobt und umgesetzt.
Mit Kofinanzierung von
Weitere Kooperationspartner:innen:
BTU Cottbus, Fakultät 4, Soziale Arbeit, Prof. Dr. Heike Radvan
Förderverein Finower Wasserturm und sein Umfeld e.V.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
GFB – Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher
Jüdische Gemeinde Frankfurt (Oder)
Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam
Jugend- und Kulturverein Exil e.V.